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Blitzumfrage unter einigen der wichtigsten Firmen im Amiga-Markt zum AmigaNG

Wer professionell Hard- oder Software für den Amiga entwickelt oder auf sonstige Weise sein täglich Brot mit dem bald fünfzehn Jahre alten Rechnersystem verdient, muss angesichts des eklatant geschrumpften Marktes nicht nur über ein außergewöhnliches Improvisations- und Kreativtalent verfügen. Er hat in letzter Zeit auch gelernt, dass Planungen auf tönernen Beinen stehen, dass vermeintliche Gewißheiten über die Zukunft dieses Systems in schöner Regelmäßigkeit zunichte gemacht werden. Der letzte große Kulturschock dieser Art erfolgte am 15. Mai letzten Jahres, als auf der World of Amiga (WoA) in London die Abkehr vom alten AmigaOS und die Hinwendung zu einem nicht näher spezifizierten "Magic Mystery Chip" (MMC)-System hin verkündet wurde, welches, wie dann auf der Computer'98 in Köln nachträglich klargestellt wurde, auf Basis des Real-Time-Operating-Systems QNX funktionieren würde. Fast noch mehr Aufregung unter den Amiga-Anwendern verursachte aber der diesjährige Paukenschlag aus der Amiga-Zentrale, die von einem "Technology Brief" gefolgte Ankündigung, dass man für den Kernel des Amigas der nächsten Generation (NG) nun statt auf QNX auf das freie Betriebssystem Linux zurückgreifen wolle. Ziel sei ein Amiga MCC, wobei das "MCC" für "Multimedia Convergence Computer" steht. Wie nach den WoA-Ankündigungen des Jahres 1998 hat das "Gadget" auch diesmal wieder eine Blitzumfrage unter den bedeutendsten Amiga-Firmen durchgeführt. Nachfolgend sind die dankenswerterweise erfolgten Stellungnahmen in der Reihenfolge ihres Eingangs aufgelistet. Alle e-Mails erreichten die Redaktion vor der diesjährigen World of Amiga am 24./25. Juli. Englischsprachige Mails wurden übersetzt und im Original im Anhang beigefügt.

Das vorliegende Dokument enthät drei Kurzinterviews mehr als die in der Diskettenversion veröffentlichte Fassung.

[ Die Kurzinterviews führte (an) für das "AmigaGadget". ]


Kermit Woodall von Nova Desgin, Inc.

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
KW: Das ist alles sehr aufregend, und durch die Verwendung von Linux werden die neuen Amigas kompatibel zu weitaus mehr Hardware sein, als das bei den alten Amigas der Fall war. Eines der größten Probleme des Amiga ist es stets gewesen, dass die meisten Treiber für Drucker, Scanner, Digitalkameras und so weiter entweder auf dem Amiga nicht verwendet werden konnten oder dass man sich eine bestimmte Software kaufen mußte, um mit ihnen arbeiten zu können. Dass die meisten Hardwarehersteller damit beginnen, Treiber für Linux zur Verfügung zu stellen, bedeutet, dass der Amiga diese dann auch verwenden kann.

Wir sehen es mit Freude, dass Amiga, die Firma, offen zu ihren Usern ist und auch mit uns so offen kommuniziert.

AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
KW: Das klingt möglich - ich gehe davon aus, dass wir das zu sehen bekommen werden, falls die Nachfrage und die Technik es erlauben.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
KW: Wir werden die neuen Amigas unterstützen - und wir werden andererseits auch nicht aufhören, den Amiga Classic zu unterstützen.


Andreas R. Kleinert von PerSuaSiVe SoftWorX

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
AK: Man kann sich streiten, inwieweit es von Bedeutung ist, ob Linux nun nur als "Kernel" Verwendung findet, oder gleich als "unterliegendes" Betriebssystem. Die Nennung des X-Window-Systems deutet allerdings auf Letzteres hin.

Das ist ganz im Sinne des Zeitgeistes. Es spricht auch nichts gegen Linux - ganz im Gegenteil.

All das scheint jedoch - bisher - weder originell, noch einzigartig oder "revolutionär" zu sein.

Inwieweit sich die Amiga Objects von anderen Java-Klassensammlungen unterscheiden, und inwieweit die daraus anscheinend zu bildende "Amiga Operating Environment" etwas "Revolutionäres" werden wird bleibt - bei optimistischer Betrachtung - allenfalls abzuwarten.
Was die Hardware angeht: nun ja, Linux läuft fast ueberall, und in dem "Brief" fand sich bereits eine einschränkende "Note" bzgl. der Treiberunterstützung.

Fazit:

Bei BeOS, QNX oder MacOS/X handelt es sich um Lösungen, die selbst auf Mainstream-Hardware noch ein bestimmtes Flair verbreiten. Mit Linux läßt sich das ganze Projekt für AInc sicherlich schneller und risikoloser umsetzen - allerdings auch ohne diesen exklusiven Anspruch, und mit dem Problem, ein kommerzielles System bei starker Konkurrenz im OpenSource-Markt zu plazieren...

Last not Least: war es nicht dies, was Phase5 bereits vor Jahren vorgeschlagen hatten ? Sollte nicht das A\Box-OS auf Linux/Unix basieren ? Warum erst jetzt ? Warum nicht gleich (bzw. jetzt doch ?) mit PPC ?

AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
AK: Bisher haben AInc nur einen Bruchteil ihrer Möglichkeiten genutzt - insofern müßte man sich eher fragen, wie wahrscheinlich dies sein könnte.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
AK: Im Moment ist eine einheitliche "Plattform" nur schwer erkennbar, auch die Abgrenzung der Programmiermöglichkeiten via Java <-> C/C++ ist mangels konkretisierter Bestandteile der sogenannten "Operating Environment" schwer möglich.

Für Linux läßt sich bereits heute sehr gut Software entwickeln - ein großer Markt für Shareware (oder kleinere kommerzielle Projekte für den breiten Markt) ist, mangels Akzeptanz, allerdings kaum auszumachen.

Linux/AInc + AO sollte sich schon sehr stark von Linux/x86 + Java unterscheiden...

Der Classic wird weiterhin unterstützt.


Marc Albrecht von A.C.T.

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
MA: Es gibt nicht genug Informationen, um ein abschließendes Urteil bilden zu können.
Als marktfähig ist das vorgestellte Konzept sicher zu betrachten, es hat jedoch weder mit den Ansprüchen an einen Amiga-Nachfolger noch mit den von Amiga Inc. selbst geweckten Ansprüchen an Digital Convergence oder Multimedia-Plattform etwas zu tun. Dazu ist das vorgestellte Setup zu alltäglich.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
MA: 68k halte ich für völlig unsinnig, da vom Preis/Leistungsverhältnis her uninteressant. Grundsätzlich wäre es zwar wohl möglich, mit entsprechender Entwicklungsarbeit, Applikationen "down zu porten" - das macht aber kaum Sinn.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
MA: Wir unterstützen auf privater Ebene den echten Amiga weiterhin (wir sind als Sponsoren sehr tätig).
Die Amiga NGs werden wir, sollten sich die Spezifikationen nicht grundlegend ändern, NICHT unterstützen.


Tim Corringham von Ramjam Consultants Ltd

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
TC: Das sieht alles sehr vielversprechend aus, es gibt jedoch nach wie vor nicht genug Informationen über die AmigaObjects, um beurteilen zu können, wie revolutionär diese sein werden. Ich glaube, dass mit der Hinwendung zum gängigen Computermarkt Amiga sich in die richtige Richtung bewegt. Dennoch kann es einige Zeit dauern, bis der harte Kern der Amiga-User das akzeptiert, da er sich doch sehr von dem Marktsegment unterscheidet, dass der Amiga bislang bedient hat.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
TC: Ich bin sicher, dass das technisch möglich sein wird. Für einige Funktionen von AmigaSoft wird mehr Leistung benötigt werden als der 68k zur Verfügung stellen kann - so dass der PPC eine zufriedenstellendere Lösung sein wird. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das kommerziell sinnvoll sein würde. Vielleicht wird Amiga (Teile der) AmigaSoft auf Amiga-68k/PPC-Rechner portieren, nur um die vorhandenen Nutzer bei Laune zu halten.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
TC: Ja und nein. Ich sehe für Java eine große Zukunft, und der Großteil unserer künftigen Entwicklungen wird einen Bezug zu Java haben.


Oliver Kastl von Elaborate Bytes

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
OK: Ehrlich gesagt, es steht weniger "revolutionäres" drin, als ich gehofft hatte. Es sieht so aus wie ein Linux-Rechner inklusive X-Window (also nicht nur der Kernel, wie vorher angekündigt) mit Java/Jini und ein paar anderen "Goodies" obendrauf. Das einzige wirkliche "Leckerchen" ist der geheime Prozessor, aber der ist ja noch geheim... Dass ATI einen tollen Grafikchip entwickelt ist schön, aber den wird es natürlich auch für andere Rechner geben, denn ATI ist nicht blöd. Und dass bereits in PCs verwendete ATI-Rage128-Chips DVDs in Super-Qualität abspielen können ist hinreichend bekannt. Überhaupt liest sich die Audio/Video-Spezifikation wie die Featureliste eines Rage128-Nachfolger-"All in Wonder"-Boards mit einer SoundBlaster-Live!-Karte kombiniert.
Ein paar Sachen scheinen auch nur "dahingeschrieben" zu sein, wie

High-performance next generation CPU

und

Hardware assist for Linux kernel, Java VM, and classic Amiga emulation

Wenn der "Superprozessor" wirklich so schnell ist, warum braucht man dann "Hardware assist" für classic-Amiga-Emulation?

Oder

DVD playback [...]

und

44 kHz, 16-bit CD stereo audio I/O

Nun ja, DVDs haben 48-kHz-Sample-Frequenz. Passt alles nicht so ganz...

Wenn das Gerät preisgünstig wird, kann es allerdings tatsächlich ein Bestseller werden.

AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
OK: Was ist das denn für eine blöde Frage? Ein 68k ist einfach zu langsam, es ist Unsinn, darüber auch nur einen Gedanken zu verschwenden.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ?
OK: Vielleicht. Wenn es ein Bestseller wird, wahrscheinlich :-)
AG: Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
OK: Ja, aber "mit kleiner Flamme".


Michael Garlich von Titan Computer Amiga Hard- & Software

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
MG: Sehr positiv, mit diesen technischen Daten hat der AmigaNG reale Chancen, Marktanteile zu gewinnen. Das zeigen auch schon die durchweg guten Reaktion aus der PC-Welt und von vielen Spiele- und Software-Herstellern.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
MG: Ich hoffe, dass man endlich die 68k-Zeiten vergißt und diese hoffnunglos veralteten Cpu`s endlich in Frieden ruhen läßt. Eine Umsetzung von AmigaSoft 5.0 oder wie auch immer es heißen mag, halte ich für sinnlos. Auf PPC-Basis würde ich es allerdings sofort unterstützen.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
MG: Wir werden auf jeden Fall für den AmigaNG Software produzieren, entsprechende Lizenzvereinbarungen haben wir bereits getroffen, so daß auch "größere" Softwaretitel das Licht auf dem AmigaNG erblicken. Für den Classic Amiga werden wir nur noch 3 neue Titel herausbringen, danach sehen wir weiter. Sollte auf dem Classic nach wie vor so viel raubkopiert werden wie jetzt, (wir liegen mittlerweile bei einem Käuferanteil von unter 1%) werden wir definitiv nichts mehr für den Classic produzieren. Dann dürfen die Raubkopierer ihre Software selber schreiben, falls sie dazu überhaupt in der Lage sind.


Eyelight

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
EY: Heutzutage sind irgendwelche Neuigkeiten besser als keine Neuigkeiten. Softwareentwicklung ist eine zeitintensive Angelegenheit, da ist es für die Entscheidung, wie und wann etwas zu unterstützen ist, ein Schlüsselfaktor, im voraus zu wissen, wohin die Entwicklung gehen wird. Zum Inhalt selbst können wir derzeit noch keine Stellung nehmen. Alles, was wir sagen können, ist, dass etwas besser als nichts, schnell besser als langsam ist.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
EY: Nicht wirklich. Wir glauben nicht, dass man auf Rechnern auf 68k-Basis einen Linux-Kernel und moderne Applikationen in einer Weise laufen lassen kann, die den Erwartungen der Anwender entspricht. Das AmigaOS ist das einzige Betriebssystem, das wir kennen, welches 040- oder 060-User ermöglicht, einen modernen Leistungsstandard zu genießen.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ?
EY: Wenn sie wirklich jemals das Licht der Welt erblicken sollte, ist das sicherlich möglich. Tornado3D und Mage wurden beide mit Unix im Sinn entwickelt. Wir haben bereits sehr viel Code lauffähig unter Linux und Irix. Es sollte kein Problem sein, diesen zu portieren. Es bleibt abzuwarten, ob es einem Markt für unser Produkt geben wird.
AG: Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
EY: Ja. Auf jeden Fall. Tornado3D (und die neuen Produkte, die wir für den Amiga entwickeln) werden heute und in Zukunft unterstützt werden. Wir halten es für richtig, das zu unterstützen, was heute existiert und genutzt werden kann - natürlich mit einem Auge auf und einem Upgrade für die Zukunft.


Andreas Magerl vom APC&TCP:

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
AM: Gar nicht. Es gab schon sooo viele Ankündigungen. Wir glauben sowas erst, wenn ein solches System im Handel ist!
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
AM: Zurück zum 68k? Welchen Sinn hätte das?
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
AM: Warten wir erst einmal ab, ob eine solche neue Plattform überhaupt erscheint, und ob sie von den Usern angenommen wird. Vorher eine Entscheidung treffen ist absolut sinnlos und nur leere Versprechungen. Solange es sich einigermaßen finanzieren läßt, werden wir den guten alten Amiga weiterhin mit Software unterstützen.


IrseeSoft

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
IS: Der Wechsel von QNX auf LINUX ist von der technologischen Seite vermutlich eher ein Rückschritt, von den Marktchancen für die neuen Amigas sicher ein Fortschritt.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
IS: Eher unwahrscheinlich.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
IS: Software für Linux allgemein aber evtl. auch speziell für die NG Amigas ist von unserer Seite sehr wahrscheinlich.

Die Classic-Amigas werden durch Updates und Aktualisierungen weiterhin unterstützt.


Felix Schwarz von Innovative

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
FS: Durchaus positiv, denn Amiga Inc. beläßt es nicht weiter nur bei leeren Versprechungen sondern legt konkrete Pläne vor. Dennoch sind die Ankündigungen noch zu "schwammig", sprich zu undetailiert .. es ist z.B. einfach nicht ersichtlich, welche CPU verwendet werden soll und wo sich das OE wesentlich von bisher entwickelten und verwendeten Technologien unterscheiden soll. Ob die Pläne dann auch wirklich umgesetzt werden, ist fraglich und auch das ankündigte Shipping-Datum halten wir für absolut utopisch. Ein Rechner läßt sich nicht "mal eben" in wenigen Monaten entwickeln, auch mit Hundertschaften von Entwicklern nicht.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
FS: Linux selbst ist extrem portabel, von daher sollte einer Portierung auf 68K-Basis nichts im Wege stehen und in der Tat existiert ja auch eine Linux-Version für 68K-Amigas .. allerdings dürfte eine solche Umsetzung nicht viel Sinn machen, denn z.B. bei 3D-Anwendungen und anspruchsvollen Oberflächen sowie dem bekannten Ressourcenhunger von Linux dürfte ein 68K-Amiga relativ schnell einknicken. Eine Umsetzung auf APUS scheint mir da wesentlich sinnvoller, wenn nicht gar notwendig, denn dann wäre es möglich, sowohl das Amiga OE als auch das existente AmigaOS auf einem Rechner laufen zu lassen.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
FS: Unsere Webservices laufen ja auf Linux .. was das neue NG-System angeht, so sind die Informationen noch nicht detailiert genug. Wenn Amiga Inc. genauso "zuverlässig" arbeitet wie in der Vergangenheit, dann werden wir die neue Plattform nicht unterstützen können, da sie nie existieren wird. Eine endgültige Entscheidung hierzu kann erst dann getroffen werden, wenn eine Entwicklerbox mitsamt API-Beschreibung auf dem Schreibtisch steht. Den Amiga Classic (ich nenne ihn lieber "REAL Amiga") werden wir natürlich weiterhin unterstützen. Mit unseren aktuellen Neuentwicklungen fxPAINT und VLRec NG machen wir das unmittelbar klar. Das einzige, was wir uns von der AMIGA-Gemeinde wünschen würden, wäre ein Verzicht auf Raubkopien oder doch zumindest eine Einschränkung. Gerade bei BlackIRC bekommen wir jede heruntergeladene Raubkopie zu spüren, was die Entwicklung dieses Programms z. Zt. stark bremst.


Mick Tinker von Access Innovation Ltd.

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
MT: Nach so vielen Änderungen in der Richtung, der Strategie, dem Management in den letzten Jahren möchte ich mich eigentlich nicht festlegen - warten wir ab, was sie tatsächlich zustande bringen werden. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das etwas sein wird, was die Mehrheit der Amiga-Entwickler und -Unterstützer interessieren wird.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
MT: Das sollte kein Problem sein. Amiga Inc. scheint eine Reihe von plattformunabhängigen Objekten zu planen, die theoretisch auf jedem Betriebssystem aufsetzen können. Wenn dieses Betriebssystem Linux ist, sollte das gut vorangehen.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
MT: Die Unterstützung für den Classic ist wichtig. Wo es möglich ist, muss alles mit der Unterstützung für den Classic beginnen. Die Anwender sollen sich neue Rechner kaufen, um in den Genuß neuer Funktionen zu kommen, und nicht weil ihre Programme und ihre Hardware nicht mehr funktionieren. Das ist der Amiga- und nicht der PC-Markt.

Ich bin von dem Angebot, das QNX macht, beeindruckt, und denke, dass es an der Zeit ist, sich die Frage zu stellen, ob wir Amiga Inc. wirklich brauchen.


Epic Marketing

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
EM: Sie sind ein GROSSER Schritt vorwärts und wir wünschen Amiga allen denkbaren Erfolg damit - Das einzige wirklich große Problem für uns und andere "kleine" Firmen besteht darin, auch dann zu überleben, wenn die "großen Jungs" zum Amiga zurückkehren.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
EM: Warum ? Laßt uns voran schreiten.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
EM: Ja, bestimmt.
Wir werden im nächsten Jahr und darüber hinaus viele Neuveröffentlichungen auf 68k-Basis auf den Markt bringen.


Dale Currie von Amitrix Development

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
DC: Sie sind überraschend und interessant. Wir haben aber noch zu wenige echte technische Daten, um uns über die Konsequenzen ein Urteil bilden zu können.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
DC: Das kann man derzeit unmöglich sagen. Falls es proprietäre Veränderungen am Kernel oder am Amiga OE geben sollte und dies nicht so offen bleiben wird, wie es Linux derzeit ist, könnte das schwierig werden. Wir wissen auch noch nicht, was es mit dem MMC auf sich hat und welche Tools erhältlich sein werden.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
DC: Bis wir nicht mehr Informationen haben, kann diese Frage nicht beantwortet werden. Wir werden den Classic solange weiter unterstützen, wie er lebensfähig bleibt. Ein weiteres Update für "AWeb" (V3.3) wird ungefähr gegen Ende August erscheinen und an weiteren Projekten wird im Zusammenhang mit dem OS3.5-Projekt gearbeitet.


Dr. Greg Perry von GPSoftware

AG: Wie bewerten Sie die im "Technology Brief" gemachten Ankündigungen ?
GP: Ich warte noch auf irgendwelche konkreten Details eines ausgelieferten Produktes.
AG: Eröffnet Ihrer Meinung nach die Verwendung von Linux als Kernel die Möglichkeit, dass das neue Konzept früher oder später auch auf 68k-Basis verwirklicht werden kann ?
GP: Theoretisch ist das möglich, praktisch jedoch unwahrscheinlich.
AG: Wird Ihr Unternehmen auch für die neue Plattform auf Linux-Basis, so sie denn das Licht der Welt erblicken sollte, tätig werden ? Unterstützen Sie auch weiterhin den Amiga Classic ?
GP: Wir werden die Unterstützung für ein Linux-basiertes System erwägen, wenn wir spezifische Details kennen und ermitteln können, wie unsere bestehenden oder künftigen Produkte in diesen Markt passen könnten. Wir haben jedoch einige Bedenken, Produkte in einem Markt zu plazieren, der wie Linux weitgehend auf dem Open-Source-Gedanken basiert und frei ist. Das wird für viele kleine Softwarefirmen ein Problem werden.


Appendix

Kermit Woodall of Nova Desgin, Inc.

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
KW: It's all very exciting and by using Linux the new Amigas will be able to be compatible with a larger range of hardware than the old Amigas have managed. One of the Amiga's biggest problems has always been that most printer drivers, scanner drives, digital cameras and more are either unusable on the Amiga or you have to buy a software package to make them work. With most hardware makers starting to support Linux device drivers this means the Amiga can use these as well.

We're glad to see Amiga, the company, is open with it's users and communicating so openly with us as well.

AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
KW: This sounds possible - if demand and the technology allow it, I suspect we'll see this.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
KW: We will support the new Amigas - and yet we will not stop supporting the Amiga classic either.


Tim Corringham of Ramjam Consultants Ltd

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
TC: It looks promising, but there's still not enough information about AmigaObjects to know how revolutionary they will be. I believe that by aiming towards the pervasive computing market, Amiga are heading in the right direction. However, it may be some time before the hard core Amiga users accept this because it is quite different to the market segment that the Amiga has previously occupied.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
TC: I'm sure it will be technically possible. For some features of AmigaSoft more power may be needed than the 68k can provide - so PPC may be a more satisfactory platform. However, I'm not sure how commercially viable it would be. Maybe Amiga will port (parts of) AmigaSoft to Amiga 68k/PPC machines just to keep existing users happy.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
TC: Yes, and no. I see a big future in Java, and most of our future developments will be Java related.


Eyelight

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
EY: Today any news is better than no news. Software development takes time, knowing where to head in advance is a key factor in deciding how and when to support something. We can't comment on the contents, yet. All we can say is, something is better than nothing and fast is bettern than slow.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
EY: Not really. We don't think 68K based machines are capable of running a linux kernel and modern applications the way users expect. AmigaOS is the only OS we know of that can let 040 or 060 users enjoy a modern level of performance.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ?
EY: If it should really ever see the light of the day, it is surely possible. Tornado3D and Mage were both developed with Unix in mind. We have already a lot of code running under Linux and Irix. There should be no problems in porting it. It remains to be seen if there is a market for our product.
AG: Will you stop supporting the Amiga Classic ?
EY: No. No way. Tornado3D (and the new products we are developing for Amiga) are and will continue to be supported. We believe in supporting what exists today and can be used today -with an eye and an upgrade ready for the future, of course.


Mick Tinker of Access Innovation Ltd.

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
MT: After so many changes in direction, strategy, management over the last few years I am taking a hands off approach - let wait and see what they deliver. Either way I am less convinced that they are going to deliver something that is of interest to the majority of Amiga developers and supports.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
MT: It shouldn't be a problem. Amiga Inc.'s direction seems to be a set of platform independent objects that can in theory sit on top of any operating system. If that OS is Linux then things are fairly straight forward.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
MT: Classic support is important. Where possible everything must start from the point of Classic support. Users should move to new machines for extra features, not because their applications and hardware no longer work. This is the Amiga market, not the PC.

I am impressed with the offerings from QNX and think that the time has come to ask if we really need Amiga Inc.


Epic Marketing

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
EM: This is a MAJOR step forward and we wish Amiga all the success in the world - The only real major problem for us and other "small" companies is being able to survive once the "big boys" return to the Amiga.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
EM: Why - Let's move forward.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
EM: Yes, definitely.
We have many new 68k releases over the next year and beyond.


Dale Currie of Amitrix Development

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
DC: Surprising and interesting, but not enough real technical data to determine what the consequences will be.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
DC: Impossible to say at this point. If they make proprietary changes to the kernel or the Amiga OE and it does not remain open as Linux currently is, that could be difficult. Also, we still do not know what the MMC is and what tools will be available.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
DC: Until more information is available, that cannot be answered. We will continue to support the Classic as long as it remains viable. Another update to AWeb (v3.3) will be released around the end of August and more is being worked on in conjunction with the OS3.5 project.


Dr. Greg Perry of GPSoftware

AG: What do you think about the announcements which have been made in the "Technology Brief" ?
GP: Still waiting for some concrete details of a delivered product.
AG: Do you believe that by using Linux as kernel it might become possible to port the new concept to the world of 68k computers sometimes ?
GP: Possible in theory but not likely in reality.
AG: Will your company support the new Linux-based system, if it should ever really see the light of day ? Will you stop supporting the Amiga Classic ?
GP: We will consider supporting a Linux-based system when we know specific details and can ascertain where our products or new products might fit into the market. However, we have some concerns about delivering products into a largely open-source and free marketplace as is Linux. This will be a problem for many small software companies.

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