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Blitzumfrage unter einigen der wichtigsten Firmen im Amiga-Markt

Nicht nur die Amiga-User wurden von den Ankündigungen, die Amiga Inc. und Gateway im Rahmen der Pressekonferenz am 15. Mai auf der World of Amiga (WOA) in London machten (vgl. dazu den entsprechenden Text im "Aktuell"-Teil), überrascht. Auch die Firmen, die ihr Geld mit der Herstellung und dem Vertrieb von Hard- und Software für den Amiga verdienen, sahen sich quasi über Nacht mit einer neuen Situation konfrontiert. Das "Gadget" hat aus diesem Grund per e-Mail eine Blitzumfrage unter einigen der wichtigsten Amiga-Firmen durchgeführt. Und wie die Anwendern sind auch die Produzenten und Händler geteilter Meinung über die Veränderungen, die dem Amiga widerfahren sollen. Nachfolgend die Stellungnahmen, die gegenüber dem "Gadget" freundlicherweise abgegeben wurden, in der Reihenfolge ihres Eingangs. Sofern es sich um Übersetzungen aus dem Englischen handelt, sind die Originalantworten - wie üblich - als Anhang diesem Text beigefügt. Lediglich eine Softwarefirma, die anonym bleiben möchte, zeigte sich von den Fragen völlig überrascht und kommentierte die Bitte um Stellungnahme zu den WOA-Ankündigungen lapidar mit den Worten "Wissen wir leider nichts darüber."

[ Die Kurzinterviews führte (an) für das "AmigaGadget". ]


Kermit Woodall of Nova Design, Inc.

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
KW: Es ist aufregend, dass endlich neue Pläne bestehen, mit denen der Amiga was Rang und Rollen betrifft geradezu dramatisch aufgewertet werden soll. Die angekündigten Pläne für diese Architektur sind einfach erstaunlich. Es gab zuvor schlichtweg nichts vergleichbares für irgendein anderes existierendes Betriebssystem. Was wir daraus gelernt haben bestätigt das, was andere sagten - dieser neue Amiga wird aufregend werden !
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
KW: Soweit ich es beurteilen kann, nein. Ehrlich gesagt würde es jedenfalls keine "inoffizielle" Amiga-Linie geben. Die Leute vergessen einfach, dass Amiga Inc. Lizenzierungen des Amiga und Drittherstellerentwicklungen für den Amiga stärker begrüßt, als wir es je zuvor erlebt haben. Alles deutet darauf hin, dass Amiga Inc. es begrüßen wird, wenn Dritthersteller sich der Entwicklung des Amiga Classic widmen werden.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
KW: Wir werden weiterhin mit Volldampf an unseren PowerPC-Entwicklungen arbeiten, da der derzeitige Amiga-Markt die Möglichkeit, bestehende Maschinen zu erweiteren und zu verbessern verlangt. Wir planen, auch die neuen Maschinen vollständig zu unterstützen !


John Kelly von Finale Development:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
JK: Sie haben uns nicht überrascht; wie viele betonten, lag die einzige Möglichkeit, die Amiga-Plattform modernen Erwartungen gerecht werden zu lassen und sie sogar noch zu übertreffen, in einer Neugestaltung von Hardware und Betriebssystem.

Wir halten das Konzept eines Brückensystems für Entwickler für gelungen.. Es erlaubt einem Programmierer, auf einem PC zu entwickeln (sofern dies nötig ist) und dennoch auf seinen treuen Amiga zurückgreifen zu können, ohne den doppelten Platz zu benötigen.

AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
JK: Wir glauben, dass das passieren wird; es gibt bereits Anwender, die der technischen Entwicklung, ja sogar dem Mainstream, weit hinterherhinken. Man denken nur daran, wie viele Leute immer noch einen A500 verwenden.

Wie groß das PPP-Kontingent der Amiga-Welt ist, hängt davon ab, wieviel Geld für die Aufrechterhaltung der Entwicklung vorhanden ist.

Niemand ist bis jetzt vorgetreten und hat gesagt "JA ! Wir werden für die Weiterentwicklung von AmigaOS 3 bezahlen, und uns weiter um die Amiga Classic-Nutzer kümmern."

Ein mutiges Team mit Taschen voller Geld muß antreten, damit das klappen kann.

AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?

JK: Um das zu sagen, ist es noch zu früh. Im Laufe der nächsten ein oder zwei Monate werden Amiga Inc. ihre Pläne fertigstellen und ihren Weg einschlagen.
Erst dann können wir wissen, was sein wird, und damit beginnen, uns über die Zukunft zu unterhalten.


Dr. Greg Perry von GPSoftware:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
GP: In meinen Augen waren die Ankündigungen sehr enttäuschend und zeigten die völlige Unkenntnis der Richtungen, in die derzeit die Entwicklung im Bereich der Amiga Hard- und Software geht. Das Konzept eines neuen Amigas mit neuer Hardware, etc., ist ermutigend und tatsächlich lange überfällig, selbst wenn wir noch weitere zwei Jahre warten müssen. Die Ankündigung einer Interims-"Entwicklerplattform" auf einem PC ging nach hinten los. Wie offensichtlich AI auf die Beratung mit den bestehenden Amiga-Firmen im Vorfeld der Ankündigung verzichtet haben, wirft die Frage auf, was sie in den letzten neun Monaten getan und mit wem sie gesprochen haben. Es scheint, als wären sie mit der Situation weit besser klar gekommen, wenn sie sich, anstatt den jetzigen Markt mit einem fünfzehn Worte langen Satz auszuradieren, auch nur ein wenig mit den bestehenden Amiga-Firmen beraten, eine bessere Brückenlösung für die momentanen Amiga-Anwender und -Entwickler zur Verfügung gestellt hätten. Es deutet auf eine ziemlich mißlungene Einschätzung der "realen Situation" des Amiga-Marktes hin, und man muß ihre Fähigkeit, die vorhandenen Entwickler dazu zu überreden, dem Amiga-Markt treu zu bleiben, und neue (und alte) Entwickler für die neue "Magic-Chip"-Maschine zu begeistern, ernsthaft in Frage stellen.

Alles ist jedoch noch nicht verloren. Am Ende der WOA in London machte ein Konsortium aus Index Information, Phase 5 und Haage & Partner sowie anderen einige gute Vorschläge, wie man eine bessere Übergangslösung finden kann. Ich hoffe aufrichtig, dass AI ihnen zuhören und eine bessere Form der Zusammenarbeit mit solchen Firmen finden wird, um die vorhandene Nutzerbasis zu unterstützen und Unterstützung für die nächsten zwei Jahre zu leisten.

AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
GP: Das hängt noch davon ab, was sich aus dem oben genannten ergeben wird. Wir werden gerne jede Plattform unterstützen, die überleben wird.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
GP: Es ist noch ein bißchen früh, um das zu sagen, aber die Wirklichkeit nach der WOA ist momentan nicht sehr positiv. Wir erfahren starke Unterstützung von der vorhandenen Amiga-Gemeinde, aber diese nimmt zahlenmäßig beständig ab. Unsere Firma ist zu 95% im Amiga-Markt tätig und wir können die nächsten zwei Jahre nicht überleben, wenn der Amiga-Markt weiter so schrumpft wie in den letzten beiden Jahren. Wenn dieser Trend, ohne eine konzertierte Anstrengung von AI und anderen Firmen, weitergeht, werden wir leider gezwungen sein, unsere Entwicklung auf andere Plattformen zu verlagern, um finanziell weiterexistieren zu können.


Stefan Ossowski von der Schatztruhe:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
SO: So sehr wir es begrüßen, dass Jeff Schindler sich zur Zukunft des Amigas geäußert hat; so sehr bedauern wir es, dass die Ankündigungen im großen und ganzen eher vage gehalten sind. Ohne Kenntis näherer Details ist es kaum möglich, zu beurteilen, ob die von Amiga Inc. vorgegebene Richtung erfolgversprechend ist. Mehr als eine Jahr nach der Übernahme durch Gateway 2000 hätten wir nicht nur Worte sondern auch Taten von Amiga Inc. erwartet. Ein verfügbares AmigaOS 3.5 wäre eigentlich das Mindeste gewesen ...
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
SO: Die Anteil von PPC-Systemen am Gesamtmarkt ist derzeit noch vernachlässigbar, so dass von einer Zweiteilung wahrscheinlich keine Rede sein kann.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
SO: Die Ankündigungen von London haben keinerlei Auswirkungen auf unsere Aktivitäten. Wir werden in diesem Jahr eine ganze Reihe hochkarätiger Softwaretitel für den Amiga veröffentlichen und unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.


Alex Kreuzkam von Oberland Computer:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?

Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?

Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?

AK: Mit Erstaunen haben wir die Äußerungen von Herrn Schindler zur Kenntnis genommen. Angesichts der Vorarbeit, die bereits für die PPC-Plattform von verschiedenen Firmen geleistet wurde und angesichts dem Leistungspotential, das in PPC-Prozessoren der neuesten Generation steckt, erscheint diese Entscheidung seitens AI unverständlich, und zeugt von Unkenntnis des Amiga-Marktes. Eine vollkommene Neuentwicklung mag unter dem Gesichtspunkt, dass sämtlicher alte Ballast über Bord geworfen wird, zwar sinnvoll sein, aber ein solches System wird dann wohl erst irgendwann 2000 oder noch später fertig sein (= zu spät), und die Geheimniskrämerei um einen angeblichen Superprozessor, der die Geschwindiggkeit von heutigen High-End PII Systemen um den Faktur 5-10 überflügeln soll, schürt höchstens Gerüchte, gut tut sie dem Amiga-Markt auf keinen Fall. AI sollte endlich mit offenen Karten spielen, denn erzählt wurde von den verschiedensten Leuten schon oft sehr viel. Wir ünterstützen den PPC auf jeden Fall weiterhin, auch zukünftige Versionen von unserem 3D Raytracer Reflections oder dem Animationssequenzer Wildfire werden als PPC-Versionen erhältlich sein.


Andreas Magerl vom APC&TCP:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
AM: Gar nicht, weil das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
AM: Es wird Richtung PPC gehen. Alles andere hat momentan keine Chance.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
AM: Wir entwickeln für 68k und PPC. An einer anderen Plattform haben wir kein Interesse (und stehen da Gott sei Dank nicht alleine da:-))


Carl Sassenrath von REBOL Technologies:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
CS: Sie entsprachen dem, was ich erwartet hatte. Amiga Inc. haben an einer umfassenden langfristigen Strategie gearbeitet, und ich glaube, sie waren nunmehr schließlich erfolgreich,
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
CS: Das ist möglich, aber vielleicht nicht so wahrscheinlich. Amiga Inc. wird ein sehr starker Spieler im Markt werden. Soweit ich es gesehen habe, haben sie auf lange Sicht die besten Erfolgschancen. Das größte Problem liegt im kurzfristigen Bereich, und irgendwie werden wir den alle durchstehen müssen.

Dem Amiga eine starke Rückkehr zu ermöglichen, wird ernsthafte Investitionen in Technologie erfordern... Das ist etwas, was sich die meisten kleinen Firmen nicht leisten können, was aber Amiga Inc. und ihr Rückhalt vollbringen können.

AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
CS: REBOL Technologies planen, die bestehenden und alle zukünftigen Amiga-Systeme zu unterstützen. Wir glauben, dass die Zukunft des Amiga weitaus besser aussieht als in den vergangenen sechs Jahren.


Holger Kruse von Nordicglobal:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
HK: Insgesamt sehr positiv. Das neue Hardware- und Betriebssystem-Konzept ist durchaus überzeugend und revolutionär, wesentlich ehrgeiziger und vielversprechender als alle bisherigen AmigaOS-3.5/4.0-Pläne basierend auf PPC. Außerdem ist mit Allan Havemose ein sehr kompetenter und erfahrener Entwickler eingestellt worden. Und am Rande der Ankündigungen ist endlich der Dauerstreit zwischen Phase-5 und Haage&Partner beendet worden.

Etwas verunglückt ist nur die Art und Weise, wie die Ankündigung vorgenommen wurde, insbesondere die Rolle von PPC und x86 in neuen AmigaOS-Versionen, und die (mangelnde) Absprache der Ankündigung mit Entwicklern.

AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
HK: Wir hoffen nicht. Das wird sehr davon abhängen, wie gut die geplante Entwicklung von AmigaOS 3.5 für PPC mit den neuen AmigaOS-Versionen für den "Brücken-Amiga" und den "Superchip" koordiniert wird.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
HK: Die PPC-Portierung von Miami wird zunächst einmal nicht weiter verfolgt, weil derzeit unklar ist, wie genau die PPC-Entwicklungs- und Laufzeitumgebung fuer AmigaOS 3.5 aussehen soll. Die Entwicklung an der nächsten (680x0-)Version von Miami und an der ersten Miami Deluxe-Version geht aber unverändert weiter.

Wir sind auch durchaus daran interessiert, Miami, Miami Deluxe und andere zukünftige Produkte für AmigaOS 3.5, 4.0 und 5.0 zu entwickeln. Ob und wie das möglich sein wird, steht aber derzeit noch nicht fest. Unabhängig davon wird selbstverständlich auch die "Amiga Classic"-Plattform weiter unterstützt.


Wolf Dietrich von phase 5:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
WD: Grundsätzlich - und nach weiteren Gesprächen mit Amiga Inc. -  sehen wir die neuen Pläne als sehr interessant an. Das Softwarekonzept für OS 4 und OS 5 können wir voll unterstützen, und auch die neue Hardware für Ende 1999 oder Anfang 2000 erscheint außerordentlich attraktiv. Wir begrüssen auch, dass Amiga Inc. als Systemhersteller nun wirklich aktiv ist, und mit einem stimmigen Konzept und dem klaren Ziel, Amiga wieder voranzubringen, ein positives Signal setzt.

Was uns etwas fehlt, ist eine High-End-Linie in Ergänzung zu den geplanten Systemen, die auf PowerPC basieren und unter OS 4 und später OS 5 laufen sollte; gerade mit den nächstes Jahr kommenden Altivec-PowerPC-Chips könnte dies die optimale Ergänzung darstellen. Wir haben Amiga Inc. in intensiven Gesprächen seit London diese Möglichkeit dargelegt, und hoffen, dass in Kürze eine positive Entscheidung fallen wird, die es u.a. ermöglicht, dass das neue OS zum Ende des Jahres auf PowerUP-Karten läuft, und dass neue PowerPC basierende Amiga-Rechner auch bereits zum Ende des Jahres auf den Markt kommen können.

AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
WD: Wir bemühen uns, wie oben dargelegt, intensiv darum, dass dies nicht der Fall sein wird. PowerPC benötigt die offizielle Unterstützung von Amiga, und wir glauben, dass es eine einheitliche OS-Entwicklung bzw. Roadmap geben muß. Dieser Ansatz ist ohne technische Probleme realisierbar, und würde ermöglichen, dass es neben den attraktiven und preisoptimierten Amigas auf Basis des neuen "Superchips" auch kompatible PowerPC-basierte Systeme für alle Anwenderschichten gibt - vom erweiterbaren Einprozessorsystem bis zur High-End-Multiprozessor-Multimediaworkstation.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
WD: Wir werden selbstverständlich PowerUP und den PowerPC weiter unterstützen, denn diese Technologie wird in den nächsten 2 Jahren aktuell bleiben. Weitere Unterstützung durch Softwareentwickler zeigt dies ganz klar. Darüber hinaus führen wir intensive und konstruktive Gespräche mit Amiga Inc., und hoffen, bereits in Kürze positive Neuigkeiten veröffentlichen zu können.

(Die Äußerungen von Wolf Dietrich sind als offizielle Stellungnahme von phase 5 zu werten.)


Richard Giannini von Asimware Innovations Inc.:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
RG: Ich glaube, dass die Pläne, die Amiga Inc. für den Amiga hat, ambitioniert und innovativ sind. Ich wünsche ihnen alles Glück. Die Spezifikationen der neuen Maschine sehen sehr gut aus und ich kann es kaum erwarten, ein Exemplar in Händen zu halten. Für solch einen Plan freue ich mich, dass dahinter eine Firma mit der Finanzkraft von Gateway steht.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
RG: Das wird abzuwarten sein. Amiga-Markt und -Gemeinde waren bisher in der Lage, auf verschiedene Situationen, zumeist Katastrophen, auf vorteilhafte Weise zu reagieren. Ich glaube, dieser neue Plan wird eine ähnliche Reaktion hervorrufen.

Es wird solche geben, die die neue Technologie begrüßen werden, und solche, die sich ihr verweigern werden.

Schließlich glaube ich, dass sich die meisten letzten Endes den neuen Systemen zuwenden werden. Das bedeutet nicht, dass die "Classic Amigas", wie sie genannt werden, überflüssig werden. Sie werden nach wie vor von vielen Menschen für unterschiedliche Aufgaben verwendet werden. Die kommerzielle Softwareentwicklung wird vermutlich zurückgehen, während Freeware- und Sharewareentwicklungen weiterhin florieren werden.

AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
RG: Wir befinden uns in einer Warte- und Lauerstellung. Als ein Entwickler benötigen wir funktionsfähige Prototypen, damit wir in der Lage sind, sowohl die Technologie als auch die zu erwartenden Verkaufszahlen abzuschätzen, um so eine kluge Entscheidung treffen zu können. Wir werden abwarten und dann weitersehen. Was Besitzer von "Classic Amigas" angeht - wir werden diese weiterhin mit unserer Software unterstützen, indem wir wie in den letzten sechs Jahren regelmäßige Updates und technischen Support leisten werden.

Das wird sich NICHT ändern. Wir bleiben unserem bestehenden Kundenstamm treu. MasterISO v2 ist ein entsprechendes Vermächtnis.

Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen sind die von Richard Giannini. Sie spiegeln nicht notwendigerweise die von Asimware Innovations Inc. oder von dessen Management wider.


Florian Zeiler von IrseeSoft:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
FZ: Uns sind die Ankündigungen viel zu ungenau, um eine Bewertung treffen zu können. Widersprüchlich sind z.B. die Aussagen, dass AmigaOS zu Version 4 weiterentwickelt wird, und dass das zukünftige AmigaOS auf Linux, BeOS etc. basieren könnte.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
FZ: s.o.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
FZ: Im Moment keine, d.h. unsere Produkte werden primär für die bestehenden Amigas weiterentwickelt.


Sofia Tsiotsikas von clickBOOM:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
ST: Da wir noch viel zu wenig Informationen haben, können wir auch noch keine offizielle Stellungnahme abgeben.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
ST: Es sieht so aus.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
ST: Erneut ist es zu früh, um etwas zu sagen. Erst wenn Amiga Inc. mehr Informationen veröffentlicht, können wir irgendwelche Schlußfolgerungen ziehen.


Vittorio Ferrari von CineTech:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
VF: Ich bin erstaunt, erfreut und skeptisch zugleich.
Erstaunt, da ich wie der Großteil der Amiga-Gemeinde überhaupt nicht mit solchen Neuigkeiten gerechnet hatte, die wirklich einen Kurswechsel bedeuten zu scheinen (selbst wenn die meisten bei Amiga sagen, dass der PPC von phase 5 gewählt wurde und dass AI ihn niemals zur langfristigen Perspektive gemacht hat, wirkt das ganze für die meisten Amiga-Anwender wie ein Kurswechsel).
Erfreut, weil endlich etwas konkretes von AI kommt: das OS4.0 im November ist ein grosser Schritt nach vorne, um den Amiga am Leben zu halten !! Aber ich bin skeptisch, skeptisch bezüglich der Reaktion der Amiga-Fans... am Ende der Geschichte wird die alles "zusammenhaltende" Maschine auf einer "feindlicher" Hardware-Architektur basieren... und, selbst wenn es wie ein Amiga funktioniert, und selbst wenn es ein neues, großartiges (amigaähnliches) OS besitzt, wird der Großteil der Nutzer das negativ wahrnehmen: aus Sicht der Amiga-begeisterten Fans oder des Bildes des Amigas ist das ein erhebliches Provlem. Es gibt Leute, die noch einen Amiga haben, weil er anders ist als ein PC, nicht nur wegen des "Look & Feel", nicht nur wegen des Betriebssystems, sondern wegen ALLEM, einschließlich der Hardware. Solch eine langsame Migration, selbst wenn sie nicht "wirklich" die Nutzung des Amigas und die Möglichkeiten des Endusers beeinträchtigt, wird irgendwie negativ aufgenommen werden. Das ist ein Schritt hin zum Verlust der allerwichtigsten Sache: der EINZIGARTIGEN Identität des Amigas.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
VF: Ich hoffe wirklich, dass das nicht passieren wird. Aber es ist eine mögliche Zukunft (und ihre Wahrscheinlichkeit ist nicht sonderlich gering). Natürlich würde eine solche Aufspaltung unserer (bereits begrenzten) Ressourcen uns ins wirklich GROSSE Schwierigkeiten bringen.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
VF: Wir werden sicherlich warten, bis wir im November dieses neue OS zu Gesicht bekommen. Und wir wurden von der Ankündigung nicht völlig geschockt, so dass wir nicht sonderlich von unserer Linie abweichen: wir werden weiterhin Adventures machen, programmiert für die 68k-Prozessoren. Falls der Amiga-Markt auch 1999 noch existieren wird, wenn die neue wirkliche Traummaschine erhältlich sein wird, werden wir uns gerne umstellen und weiterhin Adventures machen, diesmal JEDOCH für den neuen Prozessor.


Mick Tinker von Index Information:

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
MT: Langfristig gefällt mir die eingeschlagene Richtung gut. Ein Schritt nach vorne bei den Hard- und Softwarefähigkeiten wird eine gute Sache sein und je mehr ich über die Pläne weiß, desto mehr wird mir klar, dass sie die Aufgabe richtig angehen. Es gibt nach wie vor einige unbeantwortete Frage, die Zweifel aufkommen lassen mögen. Sie werden jedoch im Laufe der nächsten Monate beantwortet werden.

Ein bißchen enttäuscht war ich von der Gedankenlosigkeit, die mit Blick auf die Anwender, Händler und Entwickler für den zweijährigen Übergangszeitraum offenbar wurde. Der "Classic Amiga" muß auf eine solidere Grundlage gestellt werden. Hoffentlich wird mehr darüber bekannt werden, wie dies unterstützt werden kann. Auf jeden Fall ist es an der Zeit, dass wir alle zusammenhalten und daran arbeiten, den "Classic Amiga" am Leben zu erhalten.

AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
MT: Nein.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
MT: Wir haben unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Märkte. Unsere kommerzielle Präferenz for einige Anwendungen machen uns weniger betroffen.

Access - wird wie gehabt fortgeführt. Die Ankündigungen haben wenig Auswirkungen auf dieses Produkt. Wir haben vor, es noch einige Jahre weiterzuführen, wobei wir vermutlich parallel zum gegenwärtigen "Access" ein Gerät auf Basis des "mysteriösen Mikroprozessors" für leistungsfähigere Anwendungen bauen werden.

BoXeR - es gibt sehr viel Interesse sowohl von kommerzieller Seite als auch von den Kunden an diesem Produkt. Die PPC-Unterstützung ist ebenfalls weit entwickelt und wird sicherstellen, dass der BoXeR die Verkörperung der "Classic Amiga"-Linie sein wird, was ihm eine gute Lebensdauer sichert.

InsideOut/Siamese PIC - mit diesem Produkt gewinnen wir an allen Fronen, da es sowohl diejenigen anspricht, die beim Amiga bleiben wollen, als auch die, die einen Wechsel planen. Wir hoffen auch darauf, dass es mit Nischenversionen und Softwareanwendungen eine Kundenbasis schaffen wird.


Richard Brown von Sadeness Software

AG: Wie bewerten Sie die Ankündigungen, die am 15. Mai in London erfolgten ?
RB: Es wäre sehr schön, wenn sich die Dinge wie geplant entwickeln sollten, aber Ankündigungen haben wir alle schon des öfteren zuvor gehört... Wollen wir hoffen, daß es diesmal anders ist.
AG: Wird die geplante Entwicklung eine Zweiteilung des Amiga-Marktes in eine offizielle und eine inoffizielle (auf PowerPC basierende) Amiga-Linie zur Folge haben ?
RB: Hoffentlich nicht - der Markt würde das nicht mitmachen.
AG: Welche Konsequenzen wird Ihr Unternehmen ziehen ?
RB: Es ist schön von neuen Plänen zu hören. Aber es ist sehr einfach, zynisch zu sein.


Marc Albrecht von A.C.T.:

Marc Albrecht verwies auf ein offizielles Statement zum Thema, welches ebenfalls in Form von Fragen und Antworten aufgebaut ist. Es ist unter http://www.act-net.com/WoA_Statement.html im englischen Original nachzulesen und lautet auf Deutsch (vom "Gadget" übersetzt) etwa wie folgt:

"WoA - wie A.C.T. die Dinge sieht

Lassen Sie uns zunächst klarstellen, dass wir dort waren und deshalb nicht auf Basis von Informationen aus zweiter oder dritter Hand urteilen. Wir haben einige sehr interessante Diskussionen mit Entwicklern aus der ganzen Welt geführt - und wir glauben, dass der Amiga eine prächtige Zukunft haben wird. Ich werde dieses Statement in Fragen und Antworten aufbauen, da das meiner Ansicht nach einfacher zu lesen ist als ein komplexer Text.
Frage: Wie sieht Ihr generelles Fazit nach dem Ende der WoA aus ?
Antwort: Wir von A.C.T. begrüßen die Entscheidung von AI, den (harten und schwierigen) Schritt hin zu einer völlig neuen Plattform mit neuer Hard- und Software zu machen. Wir haben diesen Schritt einst vom C64 zum Amiga gemacht und sind bereit, ihn nun wieder vom Amiga Classic zum Amiga Boombastic zu machen.
Dennoch zweifeln wir, dass Amiga Inc. wirklich alle wichtigen Dinge bedacht haben, die man für diesen Schritt berücksichtigen muß und wir bezweifeln ihre Fähigkeit, die Erwartungen zu erfüllen, die jeder nach ihren Ankündigungen haben wird.
Leere Phrasen wie "Multimedia-Maschine", "Familiencomputer" oder "zehnmal so schnell wie aktuelle PCs" begrüßen wir nicht - diese Worte haben keine Bedeutung und werden bei anderen großen Firmen auch immer dann verwendet, wenn ein neues "Betriebssystem" das aktuelle Jahr seinem Namen hinzugefügt bekommt.
Frage: Warum bezweifeln Sie, dass der neue Amiga das sein wird, was AI behauptet ?
Antwort: Weil AI nicht definiert haben, was sie unter "Multimedia" verstehen. In unseren Augen hat "SCALA" Multimedia definiert - warum also haben Amiga Inc. ihre Ankündigung nicht mit DER Multimedia-Applikation schlechthin präsentiert, sondern statt dessen ein langweiliges und unprofessionelles Programm verwendet ?
Weil es einfach keinen "Familiencomputer" gibt, genausowenig wie es kein "Familienfernsehgerät" und kein "Familienradio" gibt. Die Geschmäcker sind verschieden.
Weil es bereits "zehnmal so schnelle" Maschinen auf dem Markt gibt und Amiga Inc. von einem Zeitrahmen von etwa zwei Jahren sprichen, in dem sie ihren Rechner realisieren wollen. Das ist eine Zeitspanne, die vier Computergenerationen abdeckt. Wenn man zwei Jahre zurückblickt und sieht, was DAMALS ein aktueller PC war, kann man sich kaum vorstellen, was ein moderner PC in zwei Jahren können wird. Deshalb bedeutet es gar nichts, wenn man uns etwas verspricht, das etwa zehnmal so schnell ist wie das, was wir heute haben.

Daher ist alles, was Amiga Inc. angeführt hat, um den neuen Amiga zu beschreiben, in unseren Augen fragwüdrig. Die Zeitfrage ist ein generelles Problem: zu beurteilen, was in zwei Jahren Stand der Technik sein wird, ist heutzutage völlig unmöglich.

Frage: Was halten Sie generell von den Hardware-Plänen AIs ?
Antwort: Wie zuvor gesagt glauben wir, dass neue Hardware dem Amiga grundsätzlich sehr gut tun kann. Dennoch gibt es viele Fragen in bezug auf Echtzeitfähigkeit (die mit PCI-Technologie nur sehr schwer zu erreichen sein wird) und auf die Sicherheit für zukünftige Entwicklungen (insoweit es um die mysteriöse CPU geht) zu diskutieren. Wir glauben, dass es gefährlich sein kann, alle Hoffnung auf einen obskuren, unbekannten, nicht erhältlichen Prozessor zu setzen. Wir würden eine Plattform begrüßen, die auf Hardware basiert, welche sich bereits als zukunfsoffen, ausbaufähig und stabil erwiesen hat - was gegenwärtig bei der PPC-Architektur von Motorola der Fall ist. Diese Prozessorfamilie wird weiter verbessert werden und höchstwahrscheinlich die Leistungsdaten, die uns Amiga Inc. für die mysteriöse CPU genannt hat, übertreffen, noch bevor diese für die Öffentlichkeit erhältlich sein wird. Überdies hat Motorola Verträge mit Firmen, die die Verfügbarkeit der PPC-Linie für viele Jahre sicherstellen - wir würden nicht auf eine unbekannte CPU setzen.
Zorro3 ist, wenn man sich die Spezifikationen und nicht die bekannten Probleme der derzeitigen Umsetzungen ansieht, mindestens so leistungsfähig wie PCI und in unseren Augen sogar "besser" für echtzeitfähige Designs, Multitasking-Systemarchitektur und Erweiterbarkeit. Das bedeutet nicht, dass wir kein PCI wollen - es bedeutet einfach, dass man nicht alles wegwerfen wollten, dass uns gut gedient hat und sogar noch verbessert werden könnte...
Frage: Soll Zorro Ihrer Meinung nach in künftigen Amigas vorhanden sein ?
Antwort: Ja und nein. Wir glauben nicht, dass wir Zorro2 in künftigen Amigas brauchen werden, da moderne Motherboards alles beinhalten, wofür wir ein Zorro-Board brauchen könnten. Das bezieht sich auf Grafik, Sound, Netzwerktechnologie, Multi-IO, SCSI und andere Busse. Deshalb brauchen wir kein ZorroII. Dennoch denken wir, dass Zorro3 einige Möglichkeiten bietet, die mit PCI nur schwer zu verwirklichen sind, so dass durchaus über ein erneuertes Zorro3-Design als "nativem Bus" für künftige Amigas nachgedacht werden sollte. Das bezieht sich insbesondere sowohl auf High-End-Videoschnitt-Karten mit professionellen Timing-Fähigkeiten als auch auf Timing-sensible Stream-orientierte IO-Karten wie etwa High-End-Soundsysteme.
Frage: Zur Software. Was glauben Sie über ein völlig neues AmigaOS mit lediglich minimaler Abwärtskompatibilität ?
Antwort: Wir haben unsere Probleme damit, da das AmigaOS nicht SO schlecht ist. Natürlich müssen einige Fehler behoben und neue Fähigkeiten implementiert werden - aber ich bezweifele, dass wir wirklich ein völlig neues System benötigen. Ein wichtiges Thema ist die Softwareentwicklung. Unserer Ansicht nach ist es nicht ganz einfach, Programme für ein unbekanntes Betriebssystem zu entwickeln - deshalb werden wir uns für die nächste Zeit weiterhin um die bestehenden Systeme kümmern und hoffen, dass unsere Software auch auf der künftigen Plattform laufen wird - was natürlich keine tragfähige Grundlage für komplexe Entwicklungen sein kann. Wir können nur hoffen, dass das zukünftige AmigaOS über ein stabiles Timing-System verfügen wird, das dem jetzigen entspricht, und dass es denselben Komfort bieten wird, den wir derzeit so lieben. Es wird sehr schwer, die gegenwärtige Timing-Stabilität und Latenz-Ratio mit Nicht-Amiga-Hardware zu erreichen. Wir hoffen, dass Amiga Inc. dieses Problem sehen und nicht wirklich in Low-End-Produkte glauben, wie sie uns aber weissmachen wollen (betreffend Vektorfonts, GUI APIs, etc.).
Frage: Glauben Sie, dass die Softwareentwickler die neue Plattform unterstützen werden ?
Antwort: Ich würde gerne wissen, wie - selbst mit einem Entwicklungssystem wie dem umstrittenen x86-System kann man nicht wirklich für das neue System entwickeln, da die endgültige Hard- und Software nicht vorhanden ist. Besonders für Multimedia-Applikationen muß man genau wissen, was die Plattform kann - und was nicht. Deshalb werden wir (A.C.T.) weiter die bestehende Hard- und Software unterstützten, uns auf PPC-Portierungen konzentrieren und auf irgendetwas verwertbares von Amiga Inc. warten.
Frage: Was halten Sie von den Firmen, die derzeit für den Amiga entwickeln, und wie glauben Sie, werden diese migrieren ?
Antwort: Amiga Inc. haben mit Sicherheit allen Hardwareentwicklern ein Problem bereitet, da Zorro nicht mehr vorhanden sein wird (soweit derzeit bekannt) und wir von billigen PCI-Karten überrannt werden dürften (unabhängig von deren Qualität werden die Anwender sie kaufen). Hochwertige Produkte werden nach wie vor entwickelt werden können, werden jedoch einen ähnlich begrenzten Markt wie bisher haben. Für Softwareentwicklungen bietet ein neu geschaffener Markt viel, unabhängig davon, welche großen Namen an der neuen Plattform interessiert sein werden. Kleine Firmen (wie all die Firmen, die noch für den Amiga tätig sind) werden schneller als große in der Lage sein, sich anzupassen, so dass wir auf unseren Anteil am Kuchen hoffen können. Die Frage bleibt, wie die Entwicklung finanziert werden soll, wenn Verkäufe zwei Jahre lang (solange es keinen neuen Amiga gibt) unmöglich sind.
Was den Audio-Sektor angeht, scheinen Amiga Inc. nicht die leiseste Ahnung zu haben, worum es bei Audio in Computern geht. Deshalb hoffen wir, hier ein wenig Einfluß nehmen zu können, und werden unser bestes versuchen, bestehende und kommende Produkte so schnell auf die neue Plattform zu portieren, dass wir großen Konkurrenten zuvorkommen.
Frage: Wird A.C.T. den Amiga Classic auch noch unterstützen, wenn der neue Amiga erhältlich sein wird ?
Antwort: Ja, bestimmt. Wir planen auch einige Hardwareentwicklungen auf der Grundlage des Amiga Classic (Zorro), da es noch lange dauern wird, bis etwas neues in den Läden zu kaufen sein wird - und wir glauben, dass die vorhandene "Amiga Classic"-Plattform nicht so schlecht ist...
Frage: Was ist mit der PPC-Reihe, die wohl kommen wird ?
Antwort: Wir haben bereits viel Zeit in die PPC-Entwicklung investiert (PowerUp und zumindest theoretisch WarpUp) und werden damit sicherlich fortfahren. Ein moderner Amiga sollte wenigstens ein 68060- oder ein 68040/PPC-System sein. Wenn wir einige unserer internen Softwarelösungen weiterentwickeln sollten, werden wir von derartigen Konfigurationen ausgehen. Der PPC ist die CPU unserer Wahl, egal wie brilliant irgendetwas mysteriöses auch sein mag. Der PPC wird möglicherweise der unbekannte CPU zum Zeitpunkt ihrer Erhältlichkeit überlegen sein."


Appendix

Kermit Woodall of Nova Design, Inc.

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
KW: It's exciting to finally have some plans to move the Amiga dramatically ahead of the rank and file. The announced plans for this architecture are simply astounding. There is absolutely nothing planned like this for any other computer OS out there. What we've learned of this confirms what others have said, this new Amiga will be amazing!
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
KW: From what I've seen, no. Honestly, there wouldn't be an 'unofficial' Amiga line anyway. People keep forgetting that Amiga, Inc. welcomes licensed Amigas and third party expansion of the Amiga line far more than we've ever seen before. All indications are that Amiga, Inc. will welcome third party development of Amiga Classic.
AG: What conclusions your company will draw ?
KW: We're continuing full steam ahead with our PowerPC product developments as our current Amiga market demands the ability to expand and upgrade current machines. We are planning on fully supporting the new machines as well!


John Kelly of Finale Development:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
JK: We were not surprised; as many have stated, the only way to possibly bring the Amiga platform up to modern expectations and beyond, would be a re-design of the hardware and the OS.

We consider the developer's "Bridge" system concept to be fine .. it allows a programmer to develop on a PC (as is needed) and still have his trusty Amiga without taking up two desks-worth of space.

AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
JK: We feel it will; there are always people who lag far behind the cutting edge .. and even the mainstream. Consider how many people still use A500s.

How big the PPC contingent of the Amiga world is depends on how much money is available to sustain development for it.

No one has stepped up yet and said "YES! We will pay for OS3+ development, and carry on for Classic Amiga users".

It would take a brave team with bags of money to make this work.

AG: What conclusions your company will draw ?
JK: It's still too early to tell. In the next one or two months Amiga Inc will finalize their plans and set out of their path.

Only then can we know what will be, and begin to guess about the future.


Dr. Greg Perry of GPSoftware:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
GP: I thought the announcements were very disappoining and showed a complete lack of understanding of the directions being taken by current Amiga hardware and software developers. The concept of a new Amiga with new hardware etc is encouraging, and, in fact long overdue, even if we have to wait a further 2 years. Promoting an interium "developer platform" on PC went down like a lead balloon. AI's obvious lack of consultation with the existing Amiga companies before the announcement makes one wonder what they have been doing for the last 9 months and to whom they have been talking. It seems they could have managed the situation much much better and, with even minimal consultation with existing Amiga companies, provided a better bridge for existing Amiga users and developers rather than effectively wiping out the current market in one 15 word sentence. It seems to indicate very poor 'real world' planing for the Amiga market and one has to ask serious questions about their ability encourage existing developers to stay with the Amiga market and their ability to attract new (and old) developers for the new 'magic-chip' machine.

All was not lost however. At the end of the WOA show in London, there were some good suggestions coming from a consortium of Index Information, Phase 5 and Haage and partners and others in relation to providing a better bridging solution. I sincerely hope that AI listen to these and find a way of working with such companies to support the existing Amiga user base and provide support for the next 2 years.

AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
GP: I have yet to be seen what the outcome of the above. We will be happy to provide support for whatever platforms survive.
AG: What conclusions your company will draw ?
GP: It is a little early to say but the reality after WOA is not very positive one at the moment. We receive strong support from our existing Amiga user base but the numbers are droping substantially. Our company is 95% Amiga based and we cannot survive for the next 2 years if the Amiga market continues to drop as it has done for the last two. If this trend continues without a concerted effort from AI with existing companies we will be forced to move our development to other platforms to make a living, unfortunely.


Carl Sassenrath of REBOL Technologies:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
CS: They were as I expected. Amiga Inc has been working to develop a comprehensive long term plan, and I think they have finally succeeded.
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
CS: That is possible, but perhaps not as likely. Amiga Inc is going to be a very strong player in the market. From what I've seen, I think they have the best long term chance of success. The biggest problem is in the short term, and somehow we will all need to live through that.

To bring back the Amiga in a strong way is going to require a very serious investment in technology... something that most small companies cannot afford, but which Amiga Inc and its backstage support can make happen.

AG: What conclusions your company will draw ?
CS: REBOL Technologies plans to support the existing and all future Amiga systems. We think the future of the Amiga looks much better than it has for the past six years.


Richard Giannini of Asimware Innovations Inc.:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
RG: I think that the plans Amiga Inc. has for the Amiga are amibitious and innovative. I wish them the best of luck. The specs on the new machine look quite good and I can't wait to get my hands on one of them. With such a plan, I am glad that there is a company with the financial capacity of Gateway in the background.
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
RG: It will remain to be seen. The Amiga market and community has had the ability to react to different situations, usually catastrophic, in a favorable manner. I think this new plan will produce the same type of reaction.
You will have those that embrace the new technology and those that will be unwilling to do so.

Eventually, I believe that most will eventually migrate to the new systems. This does not mean that the "Classic Amigas", as they call them, will become obsolete. They will still be used productively by many people in different applications. You will probably see commercial software development slow down while freeware and shareware development continue to flurish.

AG: What conclusions your company will draw ?
RG: We are in a wait and see attitude. As a developer we require working prototypes to asses the technology as well as projected sales of said technology to make a prudent decision. We will wait and see.

As for owners of "Classic Amigas", we will continue to support them with our software by means of regular updates and tech support, as we have been doing for the past 6 years.
This WILL NOT change. We are committed to our existing user base. MasterISO v2 is a testament to that.

The expressed opinions are those of Richard Giannini, and do not necessarily reflect those of the Asimware Innovations Inc. or its management.


Sofia Tsiotsikas of clickBOOM:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
ST: We have no official comment yet, as we have far too little information.
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
ST: It seems like it.
AG: What conclusions your company will draw ?

ST: Again, it's too early to tell. Only when Amiga Inc. releases more information can we draw any conclusions.


Vittorio Ferrari of CineTech:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
VF: I'm astonished, pleased and doubtful at the same time. Astonished because, like most of the Amiga community, I didn't expected at all such news, that really look like a "change of direction" (even if most of Amiga people will say that PPC was a choice of Phase5 and that AI never told it was a sure thing on the long run, it's really feeling like a change of direction to most Amiga users). I'm pleased because finally something concrete comes from AI : the OS4.0 in November it's a great step in advance, towards keeping the Amiga alive !! But, I'm doubtful, I'm doubtful about the Amiga fans reaction ... at the end of the story the "intermediary" machine is based on an "enemy" hardware architecture ... and, even if it works like an Amiga, and even if it has a new great OS (AMIGA ALIKE!!!), most of existing user base percieves this in a negative way : on the point of view of the "Heart-of-fans", or "the picture of the Amiga", this is a significant problem. There's people that's still on the Amy because it's different from PC, not only because of the look and feel, not only because of OS, but for ALL stuff, including hardware. Such "temporary migration", even if don't "really" affect the Amiga use and features to the end user, it will perceived somehow negatively. It's a step towards losing the most important thing : the UNIQUE identity of the Amiga.
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
VF: I really hope not. But it's a possible future (and its probability isn't too low). Of course such division of our (already small) resources would really create GREAT difficulties.
AG: What conclusions your company will draw ?
VF: We'll surely keep on waiting till November to see this new OS. And we haven't been completely shocked by the announce, so we won't change our line too much : we'll stay on adventures, coded for the 68k processors. In case the Amy market will still be there in 1999, when the new real DREAM machine will be available, we'll gladly change our line and keep on adventures, BUT coded for the new processor set.


Mick Tinker of Index Information:

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
MT: I am happy about the long term direction. A step forward in hardware and software features will be a good thing and the more I know about the plans the more I accept that they are approaching it correctly. I still have some unanswered questions which raise doubts, however they will be answered over the coming months.

I was a little disappointed with the lack of thought that had been given to users, dealers and developers in the interim 2 years. The Classic Amiga needs to be placed on a more solid footing, hopefully further details on how this can be supported will emerge. Certainly it is time for everyone to pull together and work to keep the Classic Amiga alive.

AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
MT: No.
AG: What conclusions your company will draw ?
MT: We have different products for different markets. Our commercial bias for some of the applications makes us less effected.

Access - will continue as before. The announcements have little effect on this product. We intend to keep it active for several years, probably developing a machine based on the MMC as a version for higher performance applications to run in parallel with the current Access.

BoXeR - we have a lot of commercial as well as consumer interest in this product. The PPC support is also well developed and will ensure that the BoXeR is the embodiment of the Classic Amiga line, giving it a good life span.

InsideOut/Siamese PCI - we win on all fronts with this product because it works for people staying with the Amiga or planning to migrate. With niche versions and software applications we also hope that it will build the customer base.


Richard Brown of Sadeness Software

AG: What do you think of the announcements made on May, 15th, during the WOA in London ?
RB: Would be nice if things turned out as planned, but we've all heard announcements many times before... Lets hope this time its different.
AG: Will these plans lead to a division of the Amiga market into an official and an inofficial (based on PowerPC) Amiga line ?
RB: Let's hope not - the market couldn't handle it.
AG: What conclusions your company will draw ?
RB: It's nice to hear of new things planned. But very easy to be cynical.

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